anthroposophie

Die Herausforderungen an jeden einzelnen wachsen ab dem Kindesalter. Druck und Angst nehmen zu, den Anschluss an eine immer komplexere und schnellere Arbeits- und Lebenswelt zu verpassen. Gleichzeitig sind die Wirkungen der einseitigen, rein nach kommerziellen, nach Gewinnmaximierung strebenden Globalisierung immer unausweichlicher zu spüren. Mensch und Natur geraten an ihre Leistungsgrenzen.

Gibt es Möglichkeiten, an Kräfte heranzukommen, die es uns erlauben ein Auge im heraufziehenden Sturm zu bilden um auf ihn gestaltend wirken zu können? In welcher Art kann die Beschäftigung mit der Anthroposophie dabei unterstützen?

Für uns ist Anthroposophie ein methodischer Erkenntniszugang zum Menschen und zur Welt. Sie zielt auf die innersten menschlichen Fragen und Bedürfnisse. In dem Maß, indem sie diese Bedürfnisse befriedigen kann, wird sie in der Welt wirksam.

Sie bietet reiche Möglichkeiten, innere und äußere Fähigkeiten auszubilden, die dabei helfen, den einzelnen Lebens- und Berufsfeldern Sinn zu geben. Man kann durch Wahrnehmungs- und Empfindungskräfte schulen, die Umsetzungsfähigkeit und den Willen kräftigen. Mit ihrer Hilfe können wir die eigene Urteilsfähigkeit ausbilden und das Denken zu einem Organ für komplexe und lebendige Zusammenhänge weiterentwickeln.

Gerade in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Krisen zeigt sich, dass viele Anregungen aus der Anthroposophie im Umgang mit der Pädagogik, der Landwirtschaft, der Medizin, der Kunst und jüngst auch mit dem Finanz- und Wirtschaftswesen als interessant und fruchtbar erweisen und ernst genommen werden.

Wenn es gelingt, den gegenwärtigen einseitigen Materialismus in zeitgemäßer Weise spirituell zu ergänzen, können nach unserer Überzeugung die Grundgedanken der Anthroposophie - eigenständig gehandhabt - in allen Lebensgebieten erneuernd angewendet werden.

Dabei geht es uns nicht darum, die bereits entwickelten Ideen von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, nur zu reproduzieren, sondern die Arbeitsmethoden so anzuwenden, dass eigenständige Erkenntnisse erlangt werden, die es in der Welt anzuwenden gilt.